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Chemie-Bibliothek erweitert (Seite 48)

Es hat schon viele Einweihungsfeiern in dieser Universität gegeben, etliche davon auch für die Bibliotheken; aber immer nur für dezentrale oder zentrale Einrichtungen. Mit der Übergabe der Teilbibliothek Chemie durch den Kanzler erlebten wir zum ersten Mal eine Übergabe für eine gemeinsame Einrichtung. Die Fakultät für Chemie und die UB schlossen sich vor Jahren zu gemeinsamem Handeln zusammen und vereinbarten, die Mittel für Literatur und Bestand zusammen mit den zentralen Universitätsmittel für die chemische Literatur in einen Topf zu werfen. Es fehlte nur noch der gemeinsame Raum, der mit dem Ausbau des Kellergeschosses der Chemiebibliothek jetzt geschaffen ist. Damit findet ein altes Dilemma seinen Abschluß, nämlich die Zersplitterung der chemischen Literatur auf (mindestens) vier Standorte. Die durch den Ausbau des Untergeschosses gewonnene Fläche beläuft sich auf rund 300 qm und erlaubte die Einrichtung einer Fahrregalanlage mit rund 1.500 laufenden Metern Stellfläche für ca. 45.000 Bände und fester Regale mit rund 600 laufenden Metern für die Aufnahme von ca. 18.000 Bänden. Die Fahrregalanlage wird den gesamten chemischen Zeitschriftenbestand aufnehmen, dem neben den bereits vorhandenen Bänden sämtliche Bestände aus der UB hinzugefügt werden (bisherige Standorte: Zweigbibliothek allgemeine Naturwissenschaften auf der Morgenstelle, UB Wilhelmstraße und Ausweichmagazin Derendingen). Die Aufstellung erfolgt, wie es die Benutzer gewohnt sind, in alphabetischer Reihenfolge mit Zuwachsflächen für mindestens zehn Jahre. Anleseplätze bei der Fahrregalanlage sowie 28 zusätzliche Leseplätze im lichtdurchfluteten Bereich der Festregale (große Glasfenster sowohl zum Innenhof als auch zur Außenanlage sorgen für die Helligkeit) geben dem Untergeschoß einen einladenden, hellen Charakter, den man nach den Plänen so nicht erwartete. Im Erdgeschoß entsteht durch die Umsetzung der gebundenen Zeitschriften freier Raum, der jetzt wie folgt genutzt wird: An die großzügige Auskunftstheke und abschließbare Taschenschränke im Eingangsbereich schließt sich ein Bereich für die elektronischen Kataloge, CD-ROM im Uninetz und für Internetanschlüsse an, dem Leseplätze (neue Bestuhlung!) und Regale für den Monographienbestand folgen. Die Zeitschriftenauslage bleibt an ihrem bisherigen Ort und wird so erweitert, daß sie auch die biochemischen und pharmazeutischen Titel aufnahmen kann. Das Stichwort Pharmazie führt uns zu einem weiteren neuen Aspekt. Nach dem Vorbild der Zusammenführung der chemischen Bestände wird die neue Bibliothek auch die bisher im Erdgeschoß des Hörsaalgebäudes separat gelegene Bibliothek der Pharmazie aufnehmen. Durch die personelle Aufstockung um eine Stelle, die je zur Hälfte von den Pharmazeuten und der UB kommt, hoffen wir die fachliche Betreuung über den ganzen Tag zu gewährleisten. Unberührt davon bleibt der Zugang in den Abendstunden und an den Wochenenden nach dem bisher praktizierten Verfahren mit Leihschlüsseln.

Wie wird es mit den Bibliotheken auf der Morgenstelle weitergehen? Können wir hoffen, daß eines Tages doch noch eine gemeinsam Bibliothek aller hier angesiedelten Fächer kommen wird? Wir wissen es nicht und halten uns an den Ausspruch des ehemaligen Universitätspräsidenten Theis, der sagte, daß man in der Universität in Zehnjahresringen denken und planen muß. Fürs erste dürfen wir zufrieden sein, daß durch die Konzentration aller beteiligten Kräfte in dieser Zeit der allgemeinen Mittelreduzierung eine derartige Erweiterung überhaupt zustande gekommen ist.

Die UB plant, nach Abschluß der Einrichtungs- und Umzugsarbeiten im kommenden Sommersemester Führungen für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen anzubieten.

Dr. Ulrich Schapka
UB-Direktion
Tel.: 29-72584


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© TBI 1/1997